
«Frisch, fromm, fröhlich, frei»
Was ist fromm beim Turnen?
Turnvater Jahn begründete das Motto der deutschen Turnerbewegung: «frisch, fromm, fröhlich, frei». Bei aller Werteorientierung haben diese Begriffe allerdings nichts mit dem christlichen Glauben zu tun.

Turnvater Jahn
Quelle: Wikipedia
Friedrich Ludwig Jahn (1778–1852) war ein Pädagoge, der sich zeitlebens für die von ihm gegründete Turnerbewegung einsetzte.
«Politisch, christlich und sportlich»
Als Theologiestudent gehörte Jahn zur Studentenverbindung der Unitisten, einer strengen pietistisch geprägten Vereinigung. Ansonsten engagierte sich der heute als «Turnvater» bekannte Jahn stark politisch. Es waren unruhige Zeiten zu Beginn des 19. Jahrhunderts: Kleinstaaterei und französische Besatzung beherrschten den Alltag. In diesem Umfeld gründete Jahn mit elf Freunden am 13. November 1810 in der Hasenheide bei Berlin einen geheimen Bund zur Befreiung und Einigung Deutschlands.
Um vor allem junge Menschen auf den Freiheitskampf gegen die Franzosen vorzubereiten, entwarf Jahn ein Sportprogramm. Regelmässig traf er sich mit Schülern und Freunden zum Turnen. Was als revolutionäres Training gedacht war (und Jahn sogar eine fünfjährige Haftstrafe einbrachte), wurde im Laufe der Zeit zur unpolitischen Leibesertüchtigung. Wer heute am Barren oder Reck turnt – beide Geräte sind Erfindungen von Jahn –, der tut einfach nur noch etwas für seine Fitness.
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